Bode_Logo_neu0402

Seit 1986

Kompetenz in Yachttechnik

Sie sind hier: Startseite  >  Yachttechnik  >  Projekte > Crownline 286

Umbau einer Crownline 236 auf E-Antrieb

Am Chiemsee sind Verbrennungsmotore verboten, der Kunde wollte jedoch keines der Standardelektroboote fahren, sondern etwas für den Chiemsee besonderes besitzen.

Daraufhin hatte er sich für eine mit über 300PS motorisierte Crownline 236 entschieden, die er in den USA erwarb.

Dem Kunden war natürlich klar, dass er mit einem Elektroantrieb niemals die Fahrleistung des Ursprungschiffes erzielen kann, was aber für die doch eingeschränkte Größe des Chiemsees unerheblich war. Das Schiff sollte den Komfort einer modernen Motoryacht bieten und mehrere Stunden mit Rumpfgeschwindigkeit fahren können. Unter diesen Vorgaben wurden wir mit dem Umbau auf Elektroantrieb beauftragt.

So wurde dann bevor das Schiff zur Umrüstung an den Chiemsee in eine Werft verlegt wurde der Verbrennungsmotor und alles was für den  Betrieb damit erforderlich war, Tank, Auspuffanlage, Wärmetauscher usw., ausgebaut.

Der Z-Antrieb sollte jedoch unverändert weiter verwendet werden. Dies bedeutet, dass der Elektroantrieb anstatt des Verbrennungsmotors direkt an das Wendegetriebe angeflanscht wird.

Damit konnte auch der gesamte Fahrstand und die Steuerung für Geschwindigkeit und Fahrtrichtung weiterhin über den bisherigen Fahrhebel erfolgen. Der Bowdenzug für die Geschwindigkeit wurde jetzt auf den Fahrschalteradapter FSA-WG gelegt, der das Wegsignal in ein elektrisches Steuersignal für den Motor umwandelt.

Die Batterien, Hochleistungs Li-Polymer Batterien von Kokam, wurden vom Kunden beigestellt. Durch uns wurde der elektrische Anschluß und die Ladetechnik ausgeführt. Als Ladegeräte finden die bewährten Zivan NG1 Ladegeräte,, je eines für die Fahrbatterien mit 72V und eines für die Kühlwasserpumpenbatterie mit 12V Verwendung.

Für den Antrieb wurde von uns ein 10kW / 72V BLDC-Motor mit 3.000 RPM Höchstdrehzahl vorgesehen, hierzu die entsprechende Motoraufnahme konstruiert und gefertigt, so dass diese exakt in den ursprünglichen Motorraum und auf die Motorfundamente paßt.

Der Motor wurde mit einer Zweikreis Wasserkühlung ausgerüstet um jedwede thermischen Probleme zu vermeiden. Hierzu sind 2 Stück elektrische Kühlwasserpumpen, ein Edelstahlwärmetauscher und die erforderlichen Seewasserfilter eingebaut.

Nach erfolgtem Umbau läuft das Schiff auch mit den jetzt bei 10kW Antriebsleisutng eigentlich völlig falsch dimensionierten ursprünglichen Propeller (Duoprop) problemlos Rumpfgeschwindigkeit. Zukünftig möchte der Kunde jedoch in Eigenregie den Duoprop gegen einen genau berechneten Propeller austauschen, was die Fahrleistungswerte nochmals deutlich verbessern wird.

< c> Bode Industrie und Marineelektronik 2002 ...2022

Redaktionsschluß 11.07.2022